Was passiert mit einem Bürogebäude das funktionell und bautechnisch in die Jahre gekommen ist?
Vereinfacht war dies die Beschreibung für die Aufgabenstellung unseres Bauherrn.
Ein an den Produktionsbereich angegliedertes Bürogebäude (3000 m²) sollte zukunftsfähig gemacht werden und es sollte eine Antwort auf die Frage: ‚Ob eine einfache Renovierung der vorhandenen Substanz oder eine grundlegende Umstrukturierung effektiver und nachhaltiger ist’ ausgearbeitet werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wurden systematisch die Grunddaten: die Personalplanung/-entwicklung, die Gebäudedaten und das bauliche Erweiterungspotential ermittelt, zusammengestellt und ausgewertet. Ergebnis dieser Analyse war ein Flächendefizit für die geplante Anzahl an Arbeitsplätzen in den nächsten 5 Jahren und ein zunehmender Bedarf an flexiblen Flächen die als temporäre Arbeitsplätze oder Kommunikationszonen genutzt werden können.
Die nachfolgenden Untersuchungen zu den Themen Gebäudestruktur, Nutz- u. Verkehrsflächen, bautechnische Gegebenheiten, technischer Gebäudeausbau und den Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz bildeten die Grundlage zur Entwicklung der Konzepte für die Verbesserung der Flächennutzung durch die Neuordnung der Verkehrsflächen und die Entwicklung von veränderten Raumstrukturen.
Durch die Umstrukturierung der bestehenden Grundriss-, Raum- und Möblierungsstrukturen in eine Mischung aus ‚Open-Space-Offices’ und Gruppenbüros mit einheitlicher Arbeitsplatzmöblierung ist eine flexiblere und effizientere Nutzung der vorhandenen Flächen entstanden. Ohne Erweiterungsbauten kann die geforderte Anzahl von Arbeits- u. Kommunikationsplätzen im Gebäudebestand in einer offenen, lichtdurchflutenden Arbeitsumgebung untergebracht werden. Nachdem das neue System zur Optimierung der Flächennutzung gefunden wurde, ist dieses mit dem Bedarf der einzelnen Nutzergruppen abgestimmt worden – und so entstand der ‚virtuelle Bezug’ der neuen Büroräume.
Um nun die Entscheidung der Geschäftsleitung für diese mit Baumaßnahmen verbundene Neustrukturierung des Gebäudes plausibel zu machen, wurde eine transparente Kostenanalyse zu den beiden Varianten: Instandhaltung/Renovierung oder Umbau erstellt.
2007 – 2009 wurde das Projekt von ARCHITEKTON realisiert.